Katastrophenschutzvollübung ist an sich schon ein gewaltiges Wort. Bei jedem Einzelnen entwickeln sich Bilder im Kopf, die Verwüstung, Überschwemmung oder andere Horrorszenarien zeigen.
Im Landkreis Freudenstadt stellten sich die Einsatzkräfte einem solchen Szenario: Hochwasser, Waldbrand, Tanklastwagenunfall und der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche lösen um Punkt 9.00 Uhr an sieben Orten gleichzeitig Alarm aus.
Ingrid Züfle ist die einzige Feuerwehr-Kommandantin im Landkreis Freudenstadt. Sie hat an diesem Samstag das Kommando über den Einsatz an der Nagoldtalsperre. Dort gilt es gleich mehrfach Schaden abzuwenden. Auf der Kälberbronner Steige stoßen ein Tanklastzug und ein Traktor zusammen.
Öl läuft in die Talsperre. Am Samstag ersetzt Sägemehl das Öl. Insgesamt vier Ölsperren bauen die Einsatzkräfte auf. Abgelenkt durch die Aktionen auf dem See, steuert ein Fahrer seinen Lieferwagen ins Wasser.
Die DLRG ist mit 29 Leuten vor Ort und setzt Taucher ein. Damit sie gefordert sind, wurde das Fahrzeug tiefer in den See gelassen, als es bei einem realen Unfall der Fall gewesen wäre.
Des Weiteren brennt noch ein Wohnmobil und löst einen Flächenbrand aus.
Die Führungsgruppe der Feuerwehr Waldachtal war mit dem Einsatzleitwagen (ELW 1) in Seewald-Erzgrube und koordinierte dort gemeinsam mit der
Einsatzleiterin und Kommandantin Ingrid Züfle und anderen Führungskräften der Hilfsorganisationen den dortigen Ablauf. Insgesamt wurden dort vier Ölsperren in die Nagoldtalsperre eingezogen und mehrere Behälter aufgebaut, um das ausgelaufene Produkt aus dem See abzupumpen.